Montenegro ist ein kleines, aber vielseitiges Land, das Reisende mit seiner atemberaubenden Natur, seinen malerischen Küsten und kulturellen Vielfältigkeit begeistert. Um gut vorbereitet zu sein, findest du hier alle wichtigen Informationen für deinen Roadtrip.
Einreise
Für die Einreise nach Montenegro genügt ein Personalausweis, wenn der Aufenthalt nicht länger als 30 Tage beträgt. Für längere Reisen wird ein Reisepass benötigt. Ein Visum ist erst ab einem Aufenthalt von mehr als 90 Tagen erforderlich.
Innerhalb von 24 Stunden nach der Ankunft besteht theoretisch eine Registrierungspflicht bei der Polizei. Wir haben uns nicht registrieren lassen und haben auch keinen anderen Reisenden getroffen, die das gemacht haben. Wir kennen niemanden, der bei der Ausreise auf die Registrierung angesprochen wurde.
Die Einreise verlief bei uns sehr entspannt und schnell. Man muss seinen Personalausweis vorzeigen und dann waren wir auch schon durch. Bei uns hat niemand ins Fahrzeug geschaut oder weitere Fragen gestellt, das kann aber vorkommen.
Maut und Verkehr
Mautgebühren fallen in Montenegro nur auf wenigen kurzen Straßenabschnitten an.
Die Verkehrsregeln:
- Geschwindigkeitsbegrenzungen: innerorts 50 km/h, außerorts 80 km/h, Schnellstraßen 100 km/h.
- Promillegrenze: 0,3.
- Es herrscht ganzjährig Lichtpflicht (Tagfahrleuchten sind erlaubt).
- Ein Verbandskasten, Warndreieck, Warnweste, Abschleppseil, Ersatzlampenset (nicht für Xenon/LED) und ein Reserverad sind Pflicht.
- Beim Überholen muss während des gesamten Vorgangs geblinkt werden.
Polizisten dürfen Bußgelder direkt vor Ort kassieren.
Wildcamping
Wildcampen ist offiziell verboten, wird aber meist toleriert, besonders in abgelegenen Gebieten und in der Nebensaison. Wir persönlich hatten nie Probleme. Vor allem in der Hauptsaison und in Küstennähe sollte man jedoch aufpassen. Natürlich gilt beim Wildcampen: Verlasse den Platz so, wie du ihn vorgefunden hast – oder besser und verhalte dich stets respektvoll gegenüber Natur & Einheimischen.
Währung und Bezahlung
Die offizielle Währung ist der Euro. In städtischen Gebieten werden Kreditkarten häufig akzeptiert, jedoch solltest du in ländlichen Gegenden ausreichend Bargeld mitführen, da Bankkarten weniger verbreitet sind.
Internet
Montenegro bietet überraschend günstige Internet-Tarife. Wir haben uns eine SIM-Karte von MTel gekauft und waren sehr zufrieden. Es gibt spezielle Touristen-Tarife, wie “Mtel Turist 15” mit 500GB Datenvolumen für 15€ und “Mtel Turist 20” mit 1TB Datenvolumen für 20€ (Stand 12/24).
Die SIM-Karten sind in Shops, Zeitungsläden und Kiosks erhältlich.
Der Internetempfang in Städten ist gut, in vielen abgelegenen Regionen oder teilweise in den Nationalparks hat man jedoch keinen (Internet-) Empfang.
Preise
Montenegro ist insgesamt günstig, allerdings teurer als das benachbarte Bosnien-Herzegowina. Das Preisniveau im Supermarkt liegt leicht unter dem Deutschen.
Tourismus
Nach Bosnien-Herzegowina waren wir doch überrascht, wie viele Camper wir noch in der Nebensaison in Montenegro gesehen haben. Kotor war super voll (jedoch hauptsächlich den Kreuzfahrtschiffen geschuldet), aber ansonsten hat es sich in Grenzen gehalten. Insgesamt ist hier der Tourismus schon deutlich angekommen und wir können uns gut vorstellen, dass es die nächsten Jahre noch voller wird.
Tanken
Benzinpreise liegen unter den Preisen in Deutschland. Während das Tankstellennetz an der Küste gut ausgebaut ist, wird es im Landesinneren deutlich dünner. Kartenzahlung wird an fast allen Tankstellen akzeptiert.
Ver- und Entsorgung
Es gibt viele öffentliche Trinkwasserquellen. Diese findet man gut über Park4Night. Entsorgungsmöglichkeiten für Abwasser/Schwarzwasser findet man fast nur auf Campingplätzen, jedoch auch nicht auf allen. Mülltonnen sind überall am Straßenrand.
Drohnen
Besondere Vorsicht gilt bei Drohnen: Die Einfuhr ist offiziell nur nach einer komplizierten Registrierung erlaubt, die mindestens 30 Tage im Voraus beantragt werden muss.
Sehenswürdigkeiten
Montenegro hat unglaublich viel zu bieten! Es gibt fünf Nationalparks, die alle einen Besuch wert sind und tolle Wanderungen und Ausblicke bieten. Uns hat vor allem der Durmitor Nationalpark begeistert. Neben den tollen Berglandschaften und zahlreichen Seen gibt es natürlich noch die tolle Küste mit schönen Stränden und süßen Dörfern.
Nationalparks
Montenegro hat fünf Nationalparks
- Durmitor-Nationalpark: Schluchten – Seen – Berge
- Biogradska Gora-Nationalpark: Urwald – Artenvielfalt – Wasserlandschaft
- Lovćen-Nationalpark: Panoramablick – kulturelles Erbe – Serpentinenstraßen
- Skadarsee-Nationalpark: Vogelparadies – Gewässer – Wasserlilien
- Prokletije-Nationalpark: Berge – Gletscherseen – Abenteuer
Der Eintritt kostet je nach Park 3-5€ pro Person. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eine Jahreskarte zu erwerben. Diese kostet 13,50€ pro Person und ermöglicht unbegrenzte Besuche für ein Jahr, lohnt sich also sehr schnell. Kaufen kann man die Jahreskarte in Touristeninformationen und online (https://nparkovi.me/sections/1/online-tickets). Man darf sogar in den Nationalparks übernachten. Ranger sammeln dafür die Nationalparkgebühr plus eine Gebühr von 3€ pro Fahrzeug pro Nacht ein (die Gebühr für die Nacht fällt zusätzlich zur Jahreskarte an).
Panoramastraßen
Montenegro bietet vier beeindruckende Panoramastraßen, die zusammen über 1000 Kilometer wunderschöne Aussichten bieten. Die Routen heißen “Der Ring um Durmitor”, “Die Krone Montenegros”, “Die Berge und das Meer” und “Runde über Korita”. Die Straßen sind alle gut ausgeschildert.
Unsere 7-tägige Route zeigt genau diese Abwechslung Montenegros und führt durch mehrere Nationalparks, zu abgelegen Regionen und zu kulturelle Highlights.
Hier gehts zur Route: Montenegro 4×4
Dieser tolle Beitrag wurde von unseren Routenpartnern Sina und Jan von Entdeckerwecker geschrieben.